„Hast du zufälligerweise diesen Sonntag Zeit? Calimero wird in ein paar Tagen 10 Jahre alt, und es wäre doch eigentlich eine schöne Idee, seinen Geburtstag mit dem geplanten Fotoshooting zu verbinden.“

Manchmal ist es schwierig, so eine kurzfristige Anfrage unterzubringen, aber dieses Mal stand das Glück auf unserer Seite: Ich hatte an diesem spätsommerlichen Tag noch Zeit. So trafen wir uns zu fünft im Schwarzwald, um Calimeros Ehrentag zu feiern. Mit dabei waren sein Rudel-Bruder Milac und natürlich ihre Hundeeltern. Wer mich kennt, ahnt wahrscheinlich schon, dass ich die ganze Zeit bei unserer Foto-Wanderung innerlich mit Herzchenaugen und einem breiten Grinsen herumgehüpft bin – nach außen habe ich natürlich versucht, möglichst cool zu wirken, um weder die Zwei- noch die Vierbeiner unnötig zu stressen. Denn was gibt es Schöneres als eine Wanderung im Schwarzwald zum Sonnenaufgang, während alle anderen noch schlafen, zusammen mit zuckersüßen Shelties und ihren liebevollen Hundemenschen?

Wir sind sehr früh gestartet, als der Nachthimmel noch die Sterne zeigte. Die Stirnlampen wiesen uns den Weg, und mit jedem Schritt rückten der Gipfel des Herzogenhorns und die Morgendämmerung näher. Ich hatte extra einen großzügigen Zeitpuffer eingeplant, damit wir nicht völlig außer Atem ankommen und noch etwas von der magischen Stille mitbekommen, um diese für die Fotos zu nutzen. Denn wenn sich die Sonne am Horizont zeigt, muss man schnell arbeiten. In diesem Fall war das für mich ein Kinderspiel, da Calimero und Milac regelmäßig für ihr Frauchen modeln. Genau deswegen war ich für dieses Fotoshooting umso dankbarer: Obwohl die Sheltie-Besitzerin selbst viel und toll fotografiert, hatte sie ein Fotoshooting mit mir gebucht – unter anderem sollten hier auch aktuelle Familienbilder der vier entstehen. Schon während der Wanderung sagte sie mir, dass der Fokus eher auf den Hunden als auf den Menschen liegen sollte – absolut verständlich. Die wenigsten meiner KundInnen schreien anfangs „Hurra!“, wenn es darum geht, vor die Kamera zu treten. Diesen Zwiespalt zwischen nicht gerne fotografiert werden und dem Wunsch nach Bildern von sich und seinem Herzensbund kenne ich nur zu gut. Vielleicht gerade weil ich das Gefühl kenne, sich etwas unbeholfen zu fühlen, sobald die Kamera auf einen gerichtet wird, versuche ich, die Atmosphäre so entspannt wie möglich zu gestalten. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, meinen KundInnen durch klare Anweisungen zu helfen, wie sie sich mit ihrem Hund positionieren können, damit wunderschöne Erinnerungen entstehen. Die Vierbeiner wissen zum Glück gar nicht, was in dem Moment los ist, und genau dadurch helfen sie mir ungemein dabei, die Stimmung aufzulockern und für tolle, ungestellte Bilder zu sorgen. Genau das haben die beiden Fellknäuel bei unserem Fotoshooting auf dem Herzogenhorn auch geschafft.

Bei zwei Hunden achte ich natürlich immer darauf, dass das Verhältnis der Motive ausgewogen ist und keiner zu kurz kommt – sei es bei den Portraits, den gemeinsamen Hund-Mensch-Bildern oder den Actionaufnahmen. Nachdem wir viele verschiedene Bilder gemacht hatten, stand die Sonne auch schon sehr hoch und wurde zunehmend zu grell für schöne Aufnahmen. Man merkte auch, dass die Konzentration der Hunde langsam nachließ. So traten wir ganz entspannt den Rückweg an, machten aber noch an einer schönen Stelle in einem Waldstück Halt, in das die Morgensonne diffus hineinschien.

Es war mir eine riesige Ehre, den 10. Geburtstag von Calimero und seiner Familie begleiten und dokumentieren zu dürfen! 💛