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Endlich scharfe Bilder von rennenden Hunden dank automatischer Tieraugen-Autofokus-Erkennung – oder nicht?

Wie gut ist die Tieraugen-Autofokus-Erkennung von Canon?

Seitdem ich meine Canon EOS 5D MK IV durch die Canon EOS R6 ersetzt habe, mache ich keine unscharfen Rennbilder mehr von Hunden und kann mich zu 200% auf die Kamera verlassen – quasi wie ein selbstfahrendes Auto, das einen sicher von Basel nach Hamburg befördert 😍

Lass mich raten: du stehst gerade vor der Wahl einer neuen Kamera und wünschst dir exakt so eine Aussage. Ich kenne das nur zu gut: man wünscht sich ein Equipment Upgrade und begründet es gerne mit der wenn-dann Argumentation. „Wenn ich eine neue Kamera mit einer automatischen Tieraugen-Autofokus-Erkennung habe, dann schaffe auch ich es endlich rennende Hunde scharf zu fotografieren.“

Okay, dann bin ich an dieser Stelle mal die lausige Spielverderberin, die deine Seifenblase schnell zum Platzen bringt. Denn ja, der Autofokus hat mein Leben etwas leichter gemacht. Aber nein, du kannst dich leider nicht einfach auf der Wiese zurücklehnen und der Kamera die Arbeit überlassen. Genauso wenig wie gute Kochtöpfe automatisch ein leckeres Gericht zaubern, entstehen tolle Actionbilder von alleine.

Das kannst du tun, um mit und ohne Augen-Autofokus scharfe Bilder hinzubekommen:

  1. Lerne deine Technik in- und auswendig. Ganz egal ob deine Kamera eine automatische Tieraugen-Autofokus-Erkennung hat oder nicht. Kenne die Parameter, die ausschlaggebend für gute Actionbilder sind und wie du deine Kamera entsprechend der vorhandenen Bedingungen einstellst.
  2. Überlege dir vorab wo und wie du den Hund vor deiner Kamera optimal einfangen möchtest. Schaffe schon vor dem Auslösen die perfekten Bedingen für scharfe Rennbilder. Ansonsten kann es für dich und den Vierbeiner schnell frustrierend werden, wenn er öfters als nötig hin und her rennt und der Hund irgendwann müde ist und du immer noch kein scharfes Bild vorzuweisen hast.
  3. Analysiere deine bisher gemachten Bilder und erkenne die Fehler, weshalb die Bilder noch nicht ganz so werden wie du es dir wünscht und was du das nächste Mal besser machen kannst.

Bilder von Hunden in Action sind nicht nur für den virtuellen Papierkorb

Wenn du diese drei einfachen Schritte beachtest wird es irgendwann ein Kinderspiel rennende Hunde zu fotografieren. Sicher, ein bisschen Ausschuss bleibt immer dabei aber ab einem gewissen Punkt liegt das dann doch eher an einem unvorteilhaft rennenden Hund und nicht an deinen Fotografie-Fähigkeiten.

Onlinekurs Rennende Hunde fotografieren

Du hast dir schon sämtliche Tipps zum Thema Actionbilder durchgelesen aber die rennenden Hunde bringen dich immer noch regelmäßig zur Verzweiflung? Dann ist vielleicht mein Onlinekurs etwas für dich, bei dem ich ganz genau meine Methode erkläre, wie ich jeden Hund in Action fotografiere.

Meine ehrliche Meinung zum Tieraugen-Autofokus

Wie oben schon erwähnt hat mir die automatische Tieraugen-Autofokus-Erkennung das Leben als Hundefotografin ein Stück weit einfacher gemacht. Zu 80% der Zeit arbeitet die Funktion wirklich sehr zuverlässig und ich konnte mich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit schnell damit anfreunden die Fokuspunkte nichtmehr nur ständig manuell auswählen zu müssen. Hier und da arbeitet er nicht ganz zuverlässig, wenn er je nach Perspektive gerne mal das weiter hinten liegende Auge fokussieren möchte als das, dessen Abstand zur Kamera gerade geringer ist. Damit meine ich, wenn der Hund beispielsweise leicht seitlich zu mir sitzt und dann beide Augen nicht automatisch auf der Schärfeebene liegen. 

Bei den eher statischeren Bildern wie Portraits oder Ganzkörperaufnahmen kann ich inzwischen sitzend die Bilder machen und dank des Tieraugen-Autofokuses und dem Klappdisplay entspannt Bilder machen. Dadurch, dass ich nichtmehr ständig auf dem Boden liegend durch den Sucher schauen muss, bin ich viel agiler und kann besser auf den Hund reagieren, wenn sich dieser mal anders positioniert. Meine Knie danken es mir auch, weil ich durch das auf dem Boden liegen immer blaue Flecken hatte! 😁

Allerdings gibt es einige Hunde, bei denen ich komplett auf die Funktion verzichten muss. Das sind zum Beispiel Hunderassen mit etwas längeren Haaren, die die Augen verdecken – logisch, wo keine Augen zu sehen sind, können auch keine fokussiert werden. Das passiert gerne mal bei Rassen wie Labradoodles, Pudel, Yorkshire Terrier, Briards, Bobtails, etc. 

Außerdem mag der Augenautofokus auch keine Hunde, deren Nase und Augen ähnlich aussehen. Das kann zB ein Jack Russel Terrier mit dunklen Augen und einer dunklen Nase sein. In solchen Fällen passiert es der Kamera auch sehr oft, dass gerne die Nase scharf gestellt wird. Je nach Kameraeinstellungen kann das natürlich unvorteilhaft sein, da ein gutes Hundeportrait zu 99% davon lebt, dass die Augen scharf getroffen sind.

Solltest du also öfter verschiedene Hunde fotografieren lohnt es sich also immer auch die Kamera so gut bedienen zu können, dass du auch ohne Tieraugen-Autofokus-Erkennung scharfe Bilder hinbekommst.

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